Skandal um Donna Fifi
Lustspiel von Autengruber Ewald
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Wahre Attacken gegen die Lachmuskeln der Zuschauer läßt hier der bekannte Lustspielautor die vier Personen dieses Werkes reiten, von denen jede einzelne ein Kabinettstück an Pointenfülle darstellt: der schlampige, verschuldete und korrupte Stadthauptmann Don Nini, der seine Registratur kurzerhand in eine...Speisekammer verwandelte, der Begräbnisfachmann und Falschspieler Cavaliere Bomma, der auf schnellstem Wege eine Frau braucht, da sich sonst die lang ersehnte Erbschaft in Luft auflöst, der vielseitige und charmante Luca Limoli, der seine Berufe wie Hemden wechselt, und schließlich Bianca, die Vielumworbene, die ihr Mundwerk am rechten Fleck hat. Schon am Beginn setzt der Wirbel ein: Bomma will, daß die in wenigen Tagen statttfindende Hundertjahrfeier des kleinen Künstenstädchens Brocoli ganz besonders festlich begangen wird. Als Höhepunkt stellt er sich das "hübsche Begräbnis" der Witwe Camuzzi mit einem "freundlichen Arrangement" vor, gleich danach seine Verlobung. Aber Don Nini gerät außer sich, als er ihm mitteilt, daß er dazu auch den Präfekt von Neapel eingeladen habe. Schon trifft ein zusagender Brief ein, in dem auch gleich eine Visitation angekündigt wird, denn das Angenehme will der Präfekt mit dem Nützlichen verbinden. Bianca versucht sofort - leider vergeblich - die versetzte Uniform auszulösen, die Gemeindebücher werden glücklich hinter einigen Ölkrügen in der Speisekammer hervorgekrammt - in schrecklichem Zustand. Aber das Ärgste kommt noch: Bomma hat im Einladungsbrief auch eine festliche fahrt auf dem einstigen Wahrzeichen Brocolis vorgeschlagen, dem längst außer Dienst gestellten alten Postschiff "Donna Fifi". Don Nini treibt das an die Kante des Wahnsinns, denn "Donna Fifi" ist verschwunden.(Später erfährt man, daß er dafür von der aufkaufenden Firma den Schrottpreis in die eigene Tasche wandern ließ.)Bevor er sich nach Vogel-Strauß-Manier "totkrank" ins Bett legt, taucht ein Fremder auf. Es ist Luca Limoli, den Bianca bei ihrem letzten Besuch in Neapel kennenlernte, der ihr nachfuhr und den Don Nini für den Kontrollbeamten hält. Er schwitzt Blut, erkennt aber schließlich nach einigen köstlichen Situationen seinen Irrtum und bekommt Oberwasser, nachdem er beschließt, den Fremden als Gauner auszugeben und ihn zu verhaften. Von dieser kriminalistischen Großtat geblendet wird der Präfekt gewiß die "winzigen Unregelmäßigkeiten" in der Amtsführung des Stadthauptmanns übersehen. Nach einer Bombenszene, in der Bomma seinen Heiratsantrag an Bianca mit den hochgeschwellten Floskeln seiner Grabreden losläßt, naht das Ende mit Schrecken: Luca entpuppt sich tatsächlich als der erwartete Vertreter des Präfekten! - Im übrigen: der Schluß gestaltet sich trotzdem noch versöhnlich. Kein Zuschauer verläßt die Aufführung dieses Lustspiels, ohne sich über die Kampfansage gegen die Korruption in so fröhlicher Form und mit so vielen "Wahrheiten am Rande" herzlich mitgefreut zu haben, denn...wo gibt es sie nicht?!