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Fässer

von Eörsi Istvan

Titel: Fässer
Buchnummer: 700/8
Verlag: Verlag der Autoren GmbH & Co. KG
Autor*in Eörsi Istvan
Thema: Kein Thema

Spieldauer: 120


Charakter: Kein Charakter

gesamte Besatzung: 14
Weiblich: 5
Männlich: 9

Inhaltsangabe:

Ungarn, Herbst 1944. Die Pfeilkreuzler, die ungarischen Faschisten, stehen ihrem deutschen Vorbild in nichts nach. Verfolgung der Juden und der "entarteten Kunst" stehen auch auf ihren Fahnen. Iván Gordon ist Jude und ein Bewunderer dieser Kunst. Von seinem Freund Bálint Barla wird er im Keller in einem großen Weinfass versteckt. Dort führt er ein Leben wie Diogenes in der Tonne, hat er sich eingerichtet im "komfortablen Freiheitsmangel". Aber dann rückt der Familie Barla der Hausmeister, ein strammer Pfeilkreuzler, auf den Pelz; sie bekommt Angst. Iván Gordon muss sein Fass verlassen. "In Freiheit" aber will er nicht überleben. Mit allen Mitteln versucht er, verhaftet, verschickt oder ermordet zu werden: Ein grausig groteskes Stationendrama beginnt. Der eine Pfeilkreuzler, dem er sich als Jude zu erkennen gibt, will sich von einem Juden nichts vorschreiben lassen, also auch nicht dessen eigene Verhaftung; ein anderer, ein Offizier, will ihn auch nicht festnehmen, sondern vielmehr seine Kleidung mit ihm tauschen, weil er bereits nicht mehr an den "Endsieg" glaubt; ein dritter in der Uniform eines Pfeilkreuzlers ist selber auf der Flucht vor diesen. Ungarn, Frühjahr 1945. Die Faschisten in Ungarn sind besiegt, Iván Gordon heil und gesund aus dem KZ befreit, in das er dann schließlich doch noch kam. Die Verhältnisse haben sich grundlegend verändert: Jetzt sitzt der Freund Barla mit seiner Frau im Keller und im Fass. Er hat Angst, als Faschistenfreund seine Stellung als Hochschullehrer zu verlieren, und bittet nun Iván Gordon um eine Bescheinigung dafür, dass er monatelang sein Leben riskiert hat, um den Freund zu verstecken, denn Gordon, obwohl nur Verfolgter des Faschismus, gilt jetzt als Antifaschist. . István Eörsi bezeichnete sein Stück FÄSSER als "groteskes Spiel", und grotesk ist es in doppelter Hinsicht, da nur das Spiel mit der Groteske die Verhältnisse bis zur Deutlichkeit entstellt.