Plebejer proben den Aufstand, Die
von Grass Günter
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Am 17. Juni 1953 finden im Deutschen Theater Berlin Proben zu einer Bearbeitung von William Shakespeares Drama Coriolanus statt, die von dem Chef (gemeint ist offensichtlich Bertolt Brecht) geleitet werden. Im Zentrum der Besprechung steht die Frage, wie in der ersten Szene die Plebejer dargestellt werden sollen. Besonders missfällt es dem Chef, wie leicht die Plebejer sich in der Shakespeare-Fassung durch Menenius Agrippa von ihren Aufstandsplänen abbringen lassen. Erwin, der Regieassistent, bringt das Unbehagen auf den Punkt: Weil Gleichnis sich auf Einfalt reimt, wird gleichnishaft das Volk geleimt. Dem Chef missfällt es allerdings, wenn man gleich zu Beginn des Stückes das Volk für einfältig hält. In diese Besprechung platzt eine Delegation von Arbeitern hinein, die von dem Chef erwarten, dass dieser ein Schreiben für sie aufsetze, wodurch er den Aufständischen eine Stimme gebe. Der Chef hält die Arbeiter hin, da ihm nicht klar ist, wofür sie kämpfen wollen. Berechtigte Fragen können sie nicht beantworten: Habt ihr den Rundfunk schon besetzt? / Den Generalstreik ausgerufen? / Ist man vor Westagenten sicher? / Was treibt die Vopo? Schaut sie weg? / Gabt ihr der Sowjetunion Gewähr, / daß es beim Sozialismus bleibt? / Und wenn nun Panzerwagen kommen?