Johan vom Po entdeckt Amerika
Monolog von Fo Dario
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Johan vom Po, ein Verwandter von Voltaires Candide, bricht auf nach Amerika. Natürlich nicht freiwillig, denn auch ihn treibt das Schicksal durch den Lauf der Welt. Mit einer wunderschönen Frau vertreibt er sich die Nächte in Venedig. Leider stellt sich heraus, daß seine Geliebte eine Hexe ist. Und so bleibt Johan nichts anderes übrig, als Venedig Hals über Kopf zu verlassen: "Leb wohl, Giudecca, leb wohl, Lagune, leb wohl, Venedig." Aus Angst vor der allerheiligsten Inquisition springt er auf das erstbeste Schiff das Venedig verläßt und ihn nach Sevilla bringt. Aber auch in Spanien werden am laufenden Band Menschen ins Feuer geworfen: Häretiker, Hexenmeister, Juden... Und Johan muß erneut zur See fahren. Mit der IV. Expedition des Christoph Kolumbus bricht er nach Indien auf. Was der kleine Tierzüchter vom Po dort erlebt, ist nicht die Entdeckung einer neuen Welt, sondern die Zerstörung einer alten gewachsenen Kultur. Für die Eindringlinge aus Europa sind die freundlichen Einwohner nur seelenlose Wesen, und in dem wunderschönen Land sehen sie nur die Bergwerke, in denen sie vermeintlich Gold fördern können. Eine Odyssee durch den neuen Kontinent beginnt: Knapp entgeht Johan dem Schicksal gefressen zu werden, rettet einen aufgeschlitzten Medizinmann und wird schließlich, als er ein schweres Unwetter voraussagt, als Sohn der Sonne und des Mondes vereehrt. Aus dem vom Sturm verwüsteten Land führt er den Stamm nach Süpden, in der Hoffnung, auf Weiße zu treffen, um endlich seine unfreiwillige Odyssee beenden zu können. Wenn die Indianer nur Christen wären, so glaubt er, würden die Weißen sie als Menschen behandeln, und es würde wieder Frieden herrschen. So erzählt er seinen neuen Freunden von Adam und Eva, die den verbotenen Mango pflückten, von der Hochzeit in Kanaan, bei der Jesus Ziegwenmilch in Feigenbier verwandelte. Voller Begeisterung singen die Indios Osterlieder und wackeln dazu mit den Hintern. Doch alle Mühen Johans sind vergeblich. Als der Zug der Indianer 1513 Alcade erreicht, gewährt der Statthalter den neuen Glaubensgenossen die Ehre, für ihre christlichen Brüder als Sklaven arbeiten zu dürfen. Eine solche Tätigkeit aber erfreut weder Johan noch seine indianischen Freunde. Und so schmeißen sie kurzerhand geminsam alle Weißen aus der Stadt. Von da an leben sie glücklich und zufrieden. Nur Johan vom Po hat manchmal Heimweh, dann läßt er sich zum Trost Osterlieder von zwei jungen Mädchen vorsingen.